Montag, 16. Dezember 2013

Auf Reisen

Ich habe das früher schon beobachtet: Wenn ich an den Wochenenden nach Hause zu meinen Eltern gefahren bin, hatte ich abends oft Blutzuckerwerte von über 200. Dann lag meist eine viereinhalbstündige Bahnfahrt hinter mir. Ich hab mich jedes Mal gewundert und dann irgendwann angefangen, für die Brezeln und die Schokolade, die ich mir unterwegs gekauft habe, einfach mehr zu spritzen. Das hat dann einigermaßen funktioniert, aber auch jetzt habe ich freitagabends, wenn ich bei meinen Eltern ankomme, manchmal noch hohe Werte.

Reisen stresst mich offenbar und deshalb steigt der Blutzucker. Mir ist zwar nicht immer so klar, woher der Stress kommt, aber wenn ich mal genauer hinschaue, sitze ich oft im Zug, der mal wieder zehn Minuten Verspätung hat und bibbere, ob ich meinen Anschlusszug noch bekomme. Oder ich rege mich über die Bahn auf, die nie pünktlich ist und selbst, wenn scheinbar alles glatt läuft, ist da wohl ein untergründiger Stresspegel. 

Da ich eigentlich immer nur mit dem Zug verreise, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass mein Stresspegel und damit mein Blutzucker natürlich auch bei Reisen mit anderen Verkehrsmitteln steigen könnte. Am Wochenende bin ich nach Berlin gefahren. Den schönen Tagesverlauf am Freitag könnt ihr ja noch im letzten Post bestaunen, als ich allerdings dann abends in Berlin im Restaurant saß, kam die Spitze nach oben: 269, obwohl ich nur im Auto gesessen und Wasser getrunken habe. 

Erst habe ich mich geärgert und dann ist mir das mit den Bahnreisen wieder eingefallen. Wieso soll mein Reisestress nur auf langen Bahnfahrten entstehen? Da ich mir den hohen Wert mit wirklich nichts anderem erklären kann, schiebe ich ihn jetzt also darauf: auf den Reisestress. Am Sonntag auf der Rückfahrt war es übrigens ähnlich, deshalb denke ich mal, dass ich mit der Vermutung nicht ganz falsch liege.

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