Donnerstag, 19. Juni 2014

Wie ich mich selbst beschummel

Ich schreibe meine Werte wieder auf, beziehungsweise tippe sie in die mysugr-App, und meine angezeigten Durchschnittswerte sind wunderbar - alles gut könnte man also meinen. Schön wär's! Denn im Moment  beschummel ich mich nur selbst: In meinem schönen Durchschnittswert von 124 sind auch nur die schönen Werte drin, die schlechten notiere ich einfach nicht.

Fragt mich nicht, wieso! Ich weiß ja, dass das Quatsch ist, aber irgendwie versuche ich, die schlechten Werte zu ignorieren. Wenn ich sie nicht aufschreibe, ist es fast so, als wären sie nicht da. Ich ignoriere sie nicht so sehr, dass ich keine Korrektur spritze, das kriege ich schon hin, aber wenn ich mir meine Statistiken anschaue, breitet sich vor mir die wunderschöne Illusion aus, ich müsste an meinem Diabetes gerade nicht arbeiten, und ja, das ist einfach wundervoll!

Natürlich bin ich nicht so blöd, das wirklich zu glauben, aber trotzdem scheint mein Unterbewusstsein gerade sehr erpicht darauf, mir ein gutes Gefühl zu vermitteln. Liegt vielleicht daran, dass ich gerade ziemlich viel Zeit und Nerven mit meiner Bachelorarbeit verbringe und meine Beziehung zum Herrn Diabetes deshalb nicht so sehr pflegen kann, wie ich es sollte. Geht im Moment aber nicht anders, das Studium muss ja schließlich auch weitergeführt werden. In sechs Wochen will ich die Arbeit abgeben - bis dahin werde ich mich wohl noch viele Male dabei erwischen, wie ich versuche, mich selbst auszutricksen!

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